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TG-Hamburg PM: Gedenken des Weltfrauentags am 8. März 2015

Freitag, der 6. März 2015aus den Mitgliedsorganisationen

Hamburg, 06.03.2015

Pressemitteilung

Gedenken des Weltfrauentags am 8. März 2015

Am 8. März 2015 gedenken wir des Weltfrauentags, weil in vielen Teilen der Welt Frauen diskriminiert, ausgeschlossen und misshandelt werden. Deswegen ist der 8. März für uns kein Anlass zum Feiern, sondern ein Tag des Gedenkens. Der Fall Özgecan in der Türkei, die Entführung und Tötung hunderter Schülerinnen in Nigeria oder die systematische Vergewaltigung von Frauen in Kriegsgebieten überall auf der Welt führen uns vor Augen, dass derzeit keine Rede von der Wahrung der Frauenrechte sein kann.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Gewalt gegen Frauen weltweit zunimmt. Leider ist dies auch in der Türkei der Fall: Unter dem Deckmantel „Ehrenmorde“ wurden im Jahr 2012 nach Angaben der Polizei 139 Frauen ermordet. 2013 waren es 231 Frauen und 2014 sogar 287 Frauen. Diese Zahlen spiegeln nur die offiziell gemeldeten Fälle wider – die Dunkelziffer liegt mit großer Wahrscheinlichkeit sehr viel höher.

Gewalt gegen Frauen kennt keine regionalen Grenzen – sie passiert überall. Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) veröffentlichte 2014 eine Studie zu Gewalt gegen Frauen. Darin kommt sie zu dem Ergebnis, dass 33% aller Frauen in der EU seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren haben.

Daher rufen wir heute dazu auf: Lasst uns zusammen einen Weg finden, Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen zu stoppen!

Bei der Gewalt gegen Frauen spielen kulturelle, soziale, wirtschaftliche, und politische Faktoren eine Rolle. Diese gesellschaftlichen Missstände können behoben werden, wenn menschliche, aufgeklärte und egalitäre Werte die Grundlage der Gesellschaft bilden und von Männern und Frauen gleichermaßen getragen werden. Bildung spielt hier eine Schlüsselrolle, denn durch sie werden diese Werte vermittelt und gefestigt.

Wir hoffen, dass der Weltfrauentag am 8. März von möglichst vielen Menschen begangen wird, sodass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen an Normalität gewinnt und Gewalt gegen Frauen in der Zukunft keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft hat!

Mit freundlichen Grüßen
Nebahat Güçlü (Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Hamburg)