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TGD kritisiert scharf Äußerungen von Frauke Petry

Montag, der 1. Februar 20162016, Flucht und Asyl, Pressemitteilungen, Themen

Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) hält den Vorstoß von AfD-Chefin Frauke Petry, Flüchtlinge notfalls an der Grenze zu erschießen, für nicht vertretbar. „Natürlich kann und soll Deutschland nicht alle Flüchtlinge dieser Welt aufnehmen, aber Deutschland ist auch kein Land, das an der Grenze Jagd auf unbewaffnete Schutzsuchende macht. Es ist mir ein Rätsel, wie eine vierfache Mutter so gleichgültig gegenüber dem Schicksal hilfsbedürftiger Kinder sein kann. Frau Petry sollte sich zunächst einmal das Prinzip der Verhältnismäßigkeit erklären lassen, bevor sie mit Paragrafen um sich wirft“, erklärt die Bundesvorsitzende Dr. Aysun Aydemir. Auch bezweifelt Frau Dr. Aydemir, dass Menschen, die vor der Waffengewalt in ihren Heimatländern fliehen, sich von derart „rigorosen Maßnahmen“ abschrecken lassen.

Eine Verschärfung der Tonlage in der Flüchtlingspolitik ist aus Sicht der TGD wenig zielführend. Ganz oben auf der politischen Tagesordnung sollten die Entwicklung eines nachhaltigen Zuwanderungskonzepts sowie die Bekämpfung der Fluchtursachen stehen. „Es ist bedauernswert, dass die AfD in der Flüchtlingsthematik auf populistische Töne setzt, anstatt handfeste Lösungen zu liefern. Ich frage mich immer mehr, für welche Alternative die Partei steht – sicherlich nicht für eine, die den Anforderungen unserer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft Rechnung trägt“, so der Bundesvorsitzende Gökay Sofuoğlu.
Die TGD ruft Bundespräsident Joachim Gauck auf, Frauke Petrys Auszeichnung mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD 2012 kritisch zu überdenken angesichts ihrer zum Teil fragwürdigen politischen Äußerungen.