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Presseerklärung: Verzögertes Einreisevisum für Filmschauspieler aus der Türkei. Nur durch Intervention ging der eiserne Vorhang auf!

Donnerstag, der 15. November 20122012, Pressemitteilungen

Frankfurt am Main, 12.11.12 Das 12. Türkische Filmfestival in Frankfurt hat begonnen. Doch ohne seine türkischen Gäste. Denn die eingeladenen Filmschauspieler und Künstler aus der Türkei erhielten vom Außenministerium zunächst kein Einreisevisum. Das Türkische Filmfestival in Frankfurt bietet mit seinen aktuellen Filmen einen wichtigen Beitrag im kulturellen Austausch zwischen der Türkei und Deutschland. Publikumswirksam geben die Filme Einblick in die gesellschaftlichen Entwicklungen der Türkei und machen die vielfältigen türkischen Lebenswelten und neue künstlerischen Ausdrucksformen sichtbar. Das Interesse des Publikums ist groß, nicht nur unter der türkischen Community. Die Filme, Vorträge und Diskussionsrunden werden sehr gut angenommen. Und, wie bei solchen Festivals üblich, ist der direkte Kontakt und Austausch mit Künstlern und Schauspielern eine besondere Bereicherung. Durch die Verweigerung oder Verzögerung des Einreisevisums für Künstler aus der Türkei nach Deutschland werden die Erinnerungen an die Praxis der ostdeutschen Behörden wach. Es ist mehr als unverständlich, dass die Bundesregierung die Einreise von fünf Schauspielern hinauszögerte. Erst auf Intervention des hessischen Ministers für Justiz, Integration und Europa Jörg – Uwe Hahn konnte ein Einlenken bewirkt werden. Und das ist auch gut so. Denn eine Politik, die zwischen die kulturellen Verbindungen gerade dieser beiden Länder, einen eisernen Vorhang zöge, wäre mehr als kontraproduktiv. Sie würde die türkische Community in Hessen vor den Kopf stoßen und das interkulturelle Zusammenleben unnötig belasten. Wie könnte eine solche Politik verstanden werden, die auf der einen Seite Integration fordert, auf der anderen Seite aber mit solchen unnötigen Affronts die Verbundenheit der Menschen mit Deutschland, das Zugehörigkeitsgefühl regelrecht sabotieren würde? Der Appell gilt einer Politik, die Brücken baut, statt Gräben aushebt. Die Unterstützung interkultureller Veranstaltungen ist dabei ein richtiger Weg.