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TGD-PM: Über die Debatte in Deutschland in der Armenierfrage

Montag, der 27. April 20152015, Pressemitteilungen, Türkei und EU

Völkermord ist ein juristischer Begriff und es gibt noch immer kein Urteil eines internationalen Gerichtshofes, welcher diesen abschließend festgestellt hat. Was die historische Bewertung angeht, plädiert die Türkische Gemeinde in Deutschland dafür, dass eine von allen Seiten akzeptierte unabhängige Historikerkommission sich der Sache widmet und für alle überzeugende Ergebnisse vorlegt, wonach alle Beteiligte sich richten müssen und die Konsequenzen tragen.
Die türkische Staatspolitik ist in der Vergangenheit leider sehr defensiv mit dieser Frage umgegangen. Auch wenn in letzten Jahren es jedoch eine offensivere Haltung eingenommen und das Angebot gemacht hat, sollte die geschichtlichen Ereignisse einer unabhängigen und auch von den Armeniern akzeptierten Historikerkommission überlassen werden.

Die Erklärungen von Staatspräsident Joachim Gauck und dem Parlament werden dem deutsch-türkisches Verhältnis schaden, wenn auch nur vorübergehend, denn Deutschland und die Türkei haben sehr feste Beziehungen in vielen Fragen. Dennoch werden die DeutschlandTürken die Entscheidung des Parlaments und die Aussagen von Gauck kritisch begleiten.

Der Beschluss darf nicht eine Türkei- und türkenfeindliche Stimmung in Deutschland erzeugen.
Gökay Sofuoglu, Bundesvorsitzender