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Halbzeit im Bundesprogramm “Kultur macht stark” – Die Türkische Gemeinde in Deutschland zieht Bilanz

Donnerstag, der 16. Juli 2015MeinLand - Zeit für Zukunft, Projekte

Seit 2013 ist die TGD jetzt im Bundesprogramm „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aktiv. Mit dem Programm
»MeinLand – Zeit für Zukunft« unterstützt die TGD die Entstehung von Bündnissen für Bildung in der ganzen Republik. Erklärtes Ziel von MeinLand ist es insbesondere Migrantenorganisationen in die Bündnisse einzubinden. Bei der Hälfte unserer inzwischen 60 Bündnisse in zwölf Bundesländern sind migrantische Organisationen selbst Antragsteller, zahlreiche weitere wirken in den Bündnissen als Partner mit. Mitgliedsorganisationen der TGD, wie beispielsweise die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein, türkische Lehrer- und Elternvereine oder der Jugendverband Young Voice, gehören dabei genauso zu unseren Bündnissen wie die Deutsch-Tamilische Gesellschaft, der Polnische Sozialrat, die Neuen Deutschen Medienmacher, die vietnamesische Vereinigung Diên Hông, der italienische Amici e.V. oder Beratungsstellen für Migranten.

Im Rahmen der Bündnisse werden Angebote rund um die Themen Heimat und Identität für benachteiligte Jugendliche aus dem Bereich der kulturellen Bildung entwickelt und umgesetzt. Die Deutungshoheit darüber, was von den Jugendlichen als Heimat empfunden wird, und auf welche Weise dies ihre Identität prägt, liegt bei den Jugendlichen selbst. Foto- und Video-Workshops, Schreib- und Literaturwerkstätten sowie Ausstellungen befördern die Kompetenzen der Jugendlichen, schaffen aber auch ein Bewusstsein für die Bedeutsamkeit von Migrationsgeschichte(n) und machen diese in der Öffentlichkeit sichtbar.

Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Gökay Sofuoğlu, zieht nach zwei Jahren eine positive Bilanz: „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung ist mit dem Programm »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« einen großen und konsequenten Schritt in Richtung Partizipation gegangen. Die Vergabe der Mittel über die Verbände sorgt für eine breite zivilgesellschaftliche Beteiligung am Programm“. Gleichzeitig ist dieser partizipative Weg mit viel Arbeit verbunden: „Als einziger Verband aus dem Migrantenbereich tragen wir eine besonders hohe Verantwortung. Es sind uns Bundesmittel anvertraut worden, für deren ordentliche Vergabe wir Sorge tragen, auch wenn die verwaltungsmäßigen Details manchen Vereinen erst vermittelt werden müssen“, kommentiert Sofuo?lu die technische Ebene. „Wir haben sehr großen Wert darauf gelegt, dass möglichst viele Migrantencommunities durch die Angebote erreicht werden“. Die Migrantenorganisationen bringen so, im Sinne des Diversity-Ansatzes ihre Perspektiven in die Bündnisse ein. Für Gökay Sofuo?lu, der selber aus der Jugendarbeit stammt, stehen allerdings die Wirkungen auf die Jugendlichen im Fokus. „Der wichtigste Effekt ist natürlich der Kompetenzzuwachs bei den Jugendlichen und das damit verbundene Gefühl: Ich kann was! Gerade Jugendliche mit Migrationshintergrund erleben häufig, wie sie mit dem „Defizitblick“ betrachtet werden. Sie werden leider selten nach Ihren Ideen zu Identitäten oder ihren Bezug zur Heimat Deutschland gefragt. Das ist die große Stärke des Programms: Partizipation! Wenn es nämlich „MeinLand“ ist, dann will es auch mitgestalten.“ so Sofuoğlu.