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Nutzung von Medien für Integration

Montag, der 14. März 2011Bildung und Kultur, Themen

„Im Jahr 2010 wird die Hälfte aller Menschen unter vierzig Jahren in Deutschland einen Migrationshintergrund haben. Dem muss Medien mit Programmen, Sendeformaten und Kanälen gerecht werden, so Şeref Erkayhan, der stellvertr. Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland. Die Rolle der Medien im Integrationsprozess muss daher im „Nationalen Integrationsplan“ hervorgehoben und medienpolitische Integrationsmaßnahmen vereinbart werden. Erkayhan weiter:
„Wir reden nicht von Programmen, die sich speziell an Zuschauer/innen mit Migrationshintergrund richten. Gefragt sind eher Sendungen, in denen die Alltagsrealität der Mitbürger mit Migrationshintergrund aufgegriffen wird und dies integriert in allgemeinen Programmen für alle Zuschauergruppen.

Für die Konzeption der geeigneten Programme muss der überfällige Prozess im offenen Dialog mit Medien, Politik, Gesellschaft beginnen. Medienpolitische Konzepte, Sendeformate müssen öffentlich mit Beteiligung der Migrantenorganisationen diskutiert werden. Die in Kürze stattfindende Konferenz vom WDR und EBU in Essen wird in diesem Zusammenhang begrüsst. Sie widmet sich dem Thema „Türkei und Migration zwischen Ost- und Westeuropa“. Jedoch sucht man vergeblich nach Migrantenorganisationen als direkter Ansrechpartner in dieser Konferenz.

Behörden und Verbände der Aufnahmegesellschaft mangelt es an der fehlenden persönlichen Betroffenheit an der Sensibilität und an den “Fühlern” zur Messung der Bedürfnisse der Migranten. Die demokratische und repräsentative Organisationen der Migranten in der Bundesrepublik sind als Spitzen- und Dachverbände gerade die idealen medialen Ansprechpartner, da ihre Mitglieder durch ihre persönliche Betroffenheit am besten über den Bedarf an medienpolitischer Integration der Migranten Auskunft geben können.“

Das medienpolitische Thesenpapier der Türkischen Gemeinde in Deutschland weißt insbesonders auf den Bedarf nach einer integrativen Medienpolitik hin. Neben Empfehlungen zur kurz- und langfristigen Umsetzung von Sendeformaten und Kanälen, enthält das Thesenpapier die Voraussetzungen für eine effiziente Nutzung von Medien zur erfolgreichen Migrantenintegration.

Download: Thesenpapier Medienpolitik