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Deutsche Islamkonferenz – Diskriminierung vermeiden und Bürgerpflichten stärken

Die TGD versteht sich als konfessionsübergreifende und überparteiliche Organisation. Ihr Anliegen besteht darin, dass sie die Rechte von Migranten erweitern und Diskriminierung vermeiden will. Die Menschen in Deutschland muss davon überzeugt werden, dass die Globalisierung für Deutschland nicht mehr nur bedeuten kann Exportweltmeister zu sein. Vielmehr sollten Migranten in Deutschland, ganz gleich ob mit oder ohne muslimischen Hintergrund als Menschen auf Augenhöhe gesehen und als Bürger in die Pflicht genommen werden.

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Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück? Macht Friedrich Parteipolitik

Als 2006 der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble sagte: „Der Islam ist ein Teil von Deutschland“, applaudierten viele Migrantenorganisationen in Deutschland. Auch Bundespräsident Christian Wulff formulierte diese Aussage 2010 ähnlich. Kurz vor der Konferenz ruderte der neue Innenminister Hans-Peter Friedrich zurück und sagte der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Viele Beobachter und Teilnehmer reagierten verstimmt. TGD-Bundesvorsitzender Kolat erklärte: „Es geht ja nicht um die historischen Details, obwohl sich zum Beispiel auch im Deutschen viele Wörter arabischer Prägung finden. Mir geht es vor allem darum, dass der Innenminister doch für uns alle da sein muss, für alle Religionen. Er darf also nicht signalisieren, dass die Muslime nicht wirklich dazu gehören. Friedrich ist nun nicht mehr CSU-Landesgruppenvorsitzender, er muss sich von der Parteilinie lösen und auch seine Äußerungen in Zukunft mehr bedenken.“

Modernes und internationales Deutschland gestalten

In einer Situation, in der 20 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben und gleichzeitig mehr als die Hälfte der Deutschen Migranten für eine Belastung halten ist die Zugrichtung der Debatte entscheidend. Um den sozialen Frieden zu wahren und international wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen alle für die Realität einer heterogenen Gesellschaft werben, Ängste nehmen und gleichzeitig sanft die Integrationsbereitschaft der deutschen Mehrheitsgesellschaft fördern. Für Migranten geht es jedoch nicht um Integration. Ihr wichtigstes Stichwort lautet Partizipation. Sie wollen nicht mehr ausgegrenzt, sondern eingebunden werden.

Partizipation möglich machen

Laut Kenan Kolat wird „das Thema Islam wieder einmal mit dem Thema Islamismus vermischt. Das ist Stigmatisierung und genau der will die Islamkonferenz doch eigentlich entgegenwirken.“
Er ist jedoch starker Befürworter dieser Konferenzen. Kolat: „Ich nehme an der Konferenz teil, weil ich finde, dass wir immer noch die Möglichkeit haben, im Dialog vieles zu erreichen. Es ist richtig, dass es eine Institution gibt, in der muslimische Verbände und Einzelpersonen und der Staat sich austauschen können. Vielleicht sollte man auch mehr von unseren Diskussionen öffentlich machen. Aber ich finde, vom jetzigen Stand aus haben wir noch alle Möglichkeiten, etwas gemeinsam zu erreichen. Wir würden grundsätzlich gerne mehr über Inhalte sprechen. Übrigens auch über die Islamfeindlichkeit und die Straftaten gegen Muslime in Deutschland. Aber der Innenminister hat heute leider angekündigt, dass das erstmal keine Rolle spielen soll. Kleine Fortschritte haben wir aber bei den Fragen des islamischen Religionsunterrichtes und der einheitlicheren Ausbildung der Imame erreicht.“