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Kenan Kolat erhält „Estrongo Nachama Preis für Toleranz und Zivilcourage”

PRESSEMITTEILUNG

Kenan Kolat, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, erhält „Estrongo Nachama Preis für Toleranz und Zivilcourage“

Berlin, 04. Mai 2013 – Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, erhält den in diesem Jahr erstmalig vergebenen „Estrongo Nachama Preis für Toleranz und Zivilcourage“. Damit wird er für sein unermüdliches Engagement im deutsch-türkischen Dialog sowie den nachhaltigen Einsatz im Kampf gegen Alltagsrassismus gewürdigt. „Herr Kolat tritt vorbildlich für die kulturelle Vielfalt und ein friedliches Miteinander ein, so wie es der Namensgeber unseres Preises getan hat“, erklärt Michael Arndt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Meridian. Die Auszeichnung erinnert an den bekannten jüdischen Oberkantor, Estrongo Nachama, der heute seinen 95. Geburtstag feiern würde. Nachama hat sich zu Lebzeiten aktiv für den interreligiösen Dialog eingesetzt.

Aus über 300 eingereichten Vorschlägen ist die Wahl des Kuratoriums, bestehend aus ausgewählten Vertretern aus Medien und Wirtschaft,  einstimmig auf den 53-jährigen Kenan Kolat gefallen. „Unter den Kandidaten befanden sich zahlreiche Menschen, die durch ihr selbstloses Handeln nicht nur außerordentlichen Mut bewiesen haben, sondern auch gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus gekämpft und sich damit für diskriminierte Minderheiten stark gemacht haben. Sie sind für mich gesellschaftliche Vorbilder, so wie es einst mein Vater war“, so Prof. Dr. Andreas Nachama, Vorsitzender des Kuratoriums und Geschäftsführende Direktor der Topographie des Terrors in Berlin sowie Sohn von Estrongo Nachama.

„Letztendlich ging es bei unserer Auszeichnung jedoch vor allem darum, eine Person zu ehren, deren Einsatz im Bereich der Toleranz und Zivilcourage beispiellos ist. Aus diesem Grund hat sich die Jury für Kenan Kolat entschieden: Denn trotz mehrfacher persönlicher Anfeindungen und sogar Morddrohungen lässt er sich von seinem politischen und sozialen Engagement nicht abbringen“, so Arndt.

Kenan Kolat engagiert sich seit vielen Jahren für die Integration im gesellschaftlichen Kontext. In diesem Zusammenhang fordert er insbesondere eine Partizipation, eine gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit von hierzulande lebenden Menschen mit Migrationshintergrund in der Bildung, Arbeit und Demokratie. Ein Beispiel hierfür ist unter anderem das Projekt „Zukunftswerkstatt Integration“, welches er gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, geleitet hatte.

Im Oktober 2005 wurde Kolat, der die deutsche und türkische Staatsbürgerschaft besitzt, zum Bundesvorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland gewählt, welche die Interessen sowie die rechtliche, soziale und politische Gleichstellung der rund drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln hierzulande vertritt. Zuvor war er als Sozialberater bei der Integrationshilfe sowie unter anderem als Bundesvorsitzender der Türkischen Studierendenvereine in Deutschland tätig. Durch seine Mitgliedschaft und dem Mitwirken im Integrationsbeirat der Bundesregierung und der Deutschen Islamkonferenz sowie durch seine zweijährige Vorstandstätigkeit im Rahmen des Straßensozialarbeit-Projekts „Gangway“ konnte er ebenfalls wichtige Impulse setzen.

 

Für Kolat ist der „Estrongo Nachama Preis“ eine ganz besondere Ehre: „In unserer Gesellschaft wird der Bedeutung von Toleranz und Zivilcourage nicht ausreichend Beachtung geschenkt. Dabei gehören diese Werte zusammen mit der gegenseitigen Akzeptanz beim Zusammenleben der Menschen mit unterschiedlichem religiösem, nationalem oder kulturellem Hintergrund zu den Grundpfeilern unseres demokratischen Systems“, betont der Preisträger. „Auch auf politischer Ebene wurde diese Relevanz mehrfach vernachlässigt, indem Begriffe wie ´Rassismus´ konsequent vermieden wurden. Ich freue mich daher ganz besonders über diese ehrenvolle Auszeichnung und würde mir wünschen, dahingehend ein Zeichen zu setzen, dass sich politische Entscheidungsträger ihrer zunehmenden Verantwortung stärker bewusst werden.“

 

Der „Estrongo Nachama Preis für Toleranz und Zivilcourage“ wurde 2012 von der Stiftung Meridian ins Leben gerufen. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten fortan einmal jährlich Personen, die bei rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Übergriffen nicht wegschauen und selbstlos für diskriminierte Minderheiten eintreten. Preisträger kann eine natürliche oder juristische Person sein, die sich durch besondere Verdienste im Bereich Toleranz und Zivilcourage hervorgetan hat. Vorschläge können von jedem Bürger eingereicht werden. Das Kuratorium unter Vorsitz Prof. Dr. Andreas Nachama, Geschäftsführender Direktor der Topografie des Terrors und Sohn von Estrongo Nachama, bestimmt den Preisträger. Weitere Kuratoriumsmitglieder sind Dr. Andreas Penk (Vorsitzender der Geschäftsführung Pfizer Deutschland), Georgia Tornow (Geschäftsführerin Boulevard der Stars), Dr. Jens-Uwe Hinder (Partner Hogan Lovells), Petra Götze (Journalistin), Gerd Nowakowski (Journalist), Dipl. Ing. Gert Eckel (Architekt) und Frank Schmeichel (Geschäftsführer Business Network).

Die Stiftung Meridian wurde 2008 von der  Berliner Unternehmerfamilie Schwanbeck-Arndt gegründet. Deren Selbstverständnis liegt in der Förderung von Bildung und Erziehung, Völkerverständigung und Demokratie, Kunst und Kultur, Sport sowie in der Unterstützung hilfsbedürftiger Personen. Zu den erfolgreichen Initiativen der Stiftung in den vergangenen Jahre gehören unter anderem die Unterstützung des Denkmaldialoges Warschau–Berlin, das Projekt Kita-Schwimmen „1.000 Kinder lernen Schwimmen“ sowie die Zusammenarbeit mit der Stiftung Herzzentrum und dem Verein Herzenskinder e. V.

 

 

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