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TGS-H PM zum Internationaler Tag der Muttersprache

Samstag, der 21. Februar 2015aus den Mitgliedsorganisationen

PRESSEMITTEILUNG / BASIN B?LD?R?S?

Internationaler Tag der Muttersprache

Kulturelle Rechte als integraler Bestandteil der universellen Menschenrechte gewährleisten, dass jeder Mensch seine Muttersprache frei erlernen, lehren und nutzen darf. Wo universelle Menschenrechte Geltung finden, wird Sprache als unabdingbarer Bestandteil einer Kultur anerkannt. Als reiche Industrie- und Dienstleistungsnation haben wir vor langer Zeit erkannt, dass es unseren Reichtum schützt und mehrt, wenn wir von der Möglichkeit einer globalen Gesellschaft Gebrauch machen. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland spricht heute mehr als eine Sprache.

Nichtdestotrotz tun wir uns schwer mit neuen Realitäten in unserem Land. Auch wenn Deutschland mittlerweile ein anerkanntes Einwanderungsland ist und sich mit neuen Menschen neue Sprachen in unserer Gesellschaft verfestigt haben, gibt es noch immer unbegründete Vorbehalte gegenüber gewissen Sprachen. Nicht selten werden sie vom Unterricht und Schulhof verbannt, nicht selten werden Menschen schief angeguckt, weil sie eine Sprache sprechen, die unter einem Prestige-Problem zu leiden scheint. Noch letztes Jahr wurden wieder Stimmen laut, „Deutschpflicht zu Hause“ bei Zuwanderern einzuführen. Wie ist eine vielfältige und globale Gesellschaft möglich, in der nur Deutsch gesprochen werden soll?

Die TGS-H setzt sich dafür ein, dass die Muttersprache jedes Einzelnen Anerkennung erhält und als Teil der Alltagsrealität akzeptiert wird, so dass Menschen sie frei und ohne Scheu, überall und immer verwenden können. Es ist an der Zeit, dass die Sprachen der Menschen nicht als Bedrohung, sondern als ein Potenzial betrachtet werden, über das dringend benötigte Brücken in unserer Gesellschaft geschlagen werden können.