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Die Krise trifft nicht alle gleich

Berlin – Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) ist besorgt über die Coronakrise und ihre Folgen für bildungsbenachteiligte Kinder.
Die bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Bundesvorsitzende der TGD, Bilge Yörenç, erklärt:
„Viele migrantische Familien haben aufgrund von sprachlichen Barrieren nicht die Möglichkeit, ihre Kinder bei Hausaufgaben und beim Lernen zu Hause zu unterstützen. Zudem verfügen viele sozialschwache Familien nicht über die erforderlichen Endgeräte, um die Hausaufgaben zu bearbeiten.“
Die TGD befürchtet, dass die vorhandene Ungleichheit im Bildungssystem durch die Coronakrise weiter verschärft wird. Yörenç fordert:
„Wir müssen die marginalisierten Familien und Kinder mit den nötigen Geräten und Materialien unterstützen. Die von der Politik vorgesehene Unterstützung von 150 € ist nicht ausreichend. Damit diese Schüler*innen nicht weiter benachteiligt werden, brauchen wir eine Ausweitung von Betreuungsangeboten. In der jetzigen Situation können die Schulen ihren Bildungsauftrag für die Kinder aus migrantischen und sozial schwachen Familien nicht erfüllen. Die Politik muss hier Ressourcen zur Verfügung stellen, um gegenzusteuern.“
Wenn die Regierung jetzt im Zusammenhang mit der Coronakrise darüber nachdenkt, wie die Konjunkturpakete gleichzeitig den Klimawandel bremsen können, dann ist es genauso so wichtig, dass mit diesen Konjunkturpaketen die wachsende soziale Ungleichheit bekämpft wird.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF.