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60 Jahre nach dem Anwerbeabkommen: Migrant:innen entscheiden die Bundestagswahlen!

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Pressemitteilung vom 02. August 2021

60 Jahre nach dem Anwerbeabkommen: Migrant:innen entscheiden die Bundestagswahlen!

Vor rund 60 Jahren wurden Menschen aus zahlreichen Ländern angeworben, um den Aufbau Deutschlands nach dem Krieg zu unterstützen und das Wirtschaftswunder zu ermöglichen. Früher noch Gastarbeiter:innen, leben diese Menschen mittlerweile in der dritten und vierten Generation in Deutschland und tragen mit ihrer Arbeit zur Stabilität und zum Erfolg dieses Landes bei. Der Anteil an Menschen mit Migrationsgeschichte ist gewachsen und wächst weiterhin. Zur Bundestagswahl werden rund 7,5 Mio. von ihnen wahlberechtigt sein – dieses Wähler:innenpotential nicht zu sehen und ihre Themen nicht auf die Tagesordnung zu setzen, wäre ein großer Fehler.

Es reicht ein Blick auf die knappen Wahlprognosen, um zu verstehen, dass Menschen mit Migrationsgeschichte für diese Bundestagswahl zum Zünglein an der Waage werden können. Die 7,5 Mio. Menschen mit Migrationsgeschichte machen über 12% aller Wahlberechtigten aus (2019 rund 60,4 Mio. Menschen)[1]. Gelingt es einer Partei und ihrer Kandidatin oder ihrem Kandidaten, diese Menschen und ihre Themen anzusprechen und für sich zu gewinnen, stellt diese Partei mit hoher Wahrscheinlichkeit die nächste Kanzlerin oder den nächsten Kanzler.

Gemeinsam mit der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI) im Rahmen des von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderten Projektes 60 Jahre Merhaba (www.60jahre-merhaba.de), hat die TGD die Spitzenkandidat:innen der Parteien eingeladen, sich den Menschen vorzustellen und auf für sie wichtige Themen einzugehen. Alle sind unserer Einladung gefolgt und wir werden die entstandenen Videos jeweils montags am #MyVoteMonday in alphabetischer Reihenfolge veröffentlichen. Wir beginnen mit Annalena Baerbock von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – und zwar heute!

Zu den Zielen der Kampagne äußert sich der Projektleiter bei der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung, Yunus Ulusoy, wie folgt: „Wir möchten den Menschen zeigen, dass Ihre Stimme Gewicht hat und dass sich die Spitzenkandidat:innen einen Wettbewerb um sie liefern. Sie sollten von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen und unser Land durch ihre Stimme mitgestalten. Die Wahlbeteiligung unter den Deutschen mit Migrationsgeschichte liegt deutlich niedriger als bei den Deutschen ohne Migrationsgeschichte, weshalb sie ausbaufähig ist – dazu wollen wir beitragen.“

Gökay Sofuoğlu, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, fügt hinzu: „Wir wünschen uns, dass Politiker:innen die Themen und Interessen der Wähler:innen mit Migrationsgeschichte noch viel stärker adressieren und zur Kenntnis nehmen. Wir haben kluge Antworten von den Spitzenkandidat:innen erhalten, wundern uns aber schon, wie wenig diese Themen dann im Wahlkampf eine Rolle spielen – gerade angesichts der Tatsache, dass diese Bevölkerungsgruppe wahlentscheidend sein wird.“

[1] https://mediendienst-integration.de/integration/politik.html


Pressekontakt:

Kaan Bağcı | Telefon: 030 896 83 81 13 | Mobil: 01520 6862206 |Mail: Kaan.Bagci@tgd.de

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