Bündnis:

Gespräche in Hamburg

 Wer?

Türkischer Lehrerverein in Hamburg (TöDer) e.V.

Stadtteilschule am Hafen

Museum für Völkerkunde Hamburg

 Wo, seit wann?

Hamburg, Oktober 2014

 Worum geht es?

Inzwischen lebt die vierte Generation der türkischstämmigen Migranten in Deutschland. Oft findet kein Austausch mehr zwischen den verschiedenen Generationen statt. Vor allem wissen die Jugendlichen nicht, aus welchen Gründen die Großeltern nach Deutschland gekommen sind und was sie aufgegeben haben. Die Workshops, an denen jeweils 16 Jugendliche mit familiärer Migrationsgeschichte teilnahmen bzw. teilnehmen, verfolgen das Ziel, den Austausch der ersten und der dritten Generationen zu fördern. Den Jugendlichen ist oft nicht bekannt, was die Großeltern mit dem Entschluss zu migrieren in Kauf genommen haben. Durch die Gespräche entstand ein Dialog zwischen den Generationen, wodurch den Jugendlichen die Entbehrungen, Schwierigkeiten, Erfolge und Wünsche sowie die Stärken der Migranten der ersten Generation bewusst geworden sind. Sie hörten den Geschichten ihrer Großeltern aufmerksam zu und stellten ihre Fragen.
Ursprünglich sollten die Jugendlichen mit ihren Familienangehörigen sprechen. In der Einführungsphase äußerten sie jedoch bedenken, da sie die Objektivität während des Interviews nicht gewähren könnten. Daraufhin führten sie ihre Interviews mit den „Großeltern“ des Seniorentreffs Mekan e.V. durch. Die Jugendlichen interviewten 10 Migrantinnen und Migranten der ersten Generation und kamen mit ihnen dadurch ins Gespräch. So konnte eine Brücke zwischen den einzelnen Generationen hergestellt werden.

Die Zusammenarbeit mit dem Völkerkundemuseum als Bündnispartner ist besonders hervorzuheben: Viele Einwandererfamilien kennen das kulturelle Leben in Deutschland nicht. Besuche in den Museen gehören nicht zu ihrer Freizeitgestaltung. Über die Durchführung und die Ausstellung der beiden Workshops im Museum wird den Jugendlichen und ihren Familien die Möglichkeit gegeben, eine andere Freizeitgestaltung kennen zu lernen. Das Museum als kulturelle Einrichtung öffnet sich wiederum gezielt Einwandererfamilien.

Veröffentlichungen