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PM: Ein Antidemokrat darf und kann nicht Handelsattaché werden!

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Pressemitteilung vom 12.01.2022

Ein Antidemokrat darf und kann nicht Handelsattaché werden!

Die Türkische Gemeinde in Deutschland ist sehr verärgert darüber, dass Yusuf Yerkel laut türkischen Presseberichten Handelsattaché im türkischen Generalkonsulat in Frankfurt werden soll. 2014 hatte Yusuf Yerkel, damals Berater des damaligen Minister- und heutigen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan, auf den auf dem Boden liegenden Demonstranten Erdal Kocabıyık eingetreten. Demonstriert wurde damals gegen den Regierungsbesuch in der Stadt Soma, in der zwei Wochen zuvor ein Bergwerk explodiert und 301 Arbeiter des Bergwerks ums Leben gekommen waren.

„Als Teil der Demokratie- und Menschenrechtsbewegung in Deutschland können wir die Ernennung von Herrn Yerkel zum Handelsattaché im türkischen Generalkonsulat nicht unkommentiert lassen. Es ist absurd und unbegreiflich, wie ein Mann, der offensichtlich gewalttätig und ein Feind von Grundrechten und Demokratie ist, zu solch einem wichtigen Posten kommt. Diese Entscheidung ist nicht nur respektlos gegenüber demokratischen Werten und Menschen, sondern auch respektlos gegenüber den 301 Opfern von Soma und gegenüber Herrn Kocabıyık. Ihm ist damals nach der Attacke keine Gerechtigkeit widerfahren, ganz im Gegenteil. Wir können das nicht akzeptieren, dass eine militante Person, ein Extremist und Antidemokrat als Handelsattaché eingesetzt wird. Diese Ernennung streut wieder Salz in die Wunden“, kritisiert Atila Karabörklü, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland.

Die Türkische Gemeinde in Deutschland fordert daher dazu auf, diese Ernennung sofort zurückzunehmen.

„Die deutsch-türkischen Beziehungen stehen vor einer großen Herausforderung. Das fordert eine kompetente Kooperation zwischen den beiden Ländern mit ebenso kompetenten Gesprächspartnern. Das ist sowohl für hiesige türkeistämmige Unternehmen, als auch für die Unternehmen aus der Türkei, die ihre Waren gerne nach Deutschland exportieren wollen, sehr wichtig. Deshalb erwarten wir bei der Auswahl der Vertretungen mehr Sensibilität“, betont Gökay Sofuoğlu, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland.

Die Pressemitteilung finden Sie als PDF hier.


Pressekontakt:

Kaan Bağcı
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