Pressemitteilung vom 03. August 2023
Türkische Gemeinde in Deutschland fordert auch nach dem 6. August Aufenthaltsrecht und Visaerleichterungen für Erdbebenopfer
Zum 6. August soll die Erleichterung für Visaverfahren für Erdbebenopfer in der Türkei auslaufen, weil die Zahl der Visaanträge rückläufig ist. Gleichzeitig bebt die Erde in der Türkei immer noch täglich und der Wiederaufbau dauert noch länger. Die Türkische Gemeinde in Deutschland fordert daher eine Verlängerung des Aufenthaltsrechts und der Visaerleichterungen.
Auch sechs Monaten nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien kommen die Erdbebenregionen nicht zur Ruhe. Täglich gibt es mehrere schwache, aber auch mittelstarke Beben. Erst letzte Woche gab es in der Nähe von Adana ein Beben der Stärke 5,5.
„In den letzten Tagen erreichen uns Nachrichten von verunsicherten Menschen, die über das vereinfachte Visumsverfahren aus der Türkei zu Verwandten nach Deutschland gekommen sind“, sagt Aslıhan Yeşilkaya-Yurtbay, Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland e.V. „Sie erfahren gerade sehr kurzfristig, dass ihr Aufenthaltsrecht und das erleichterte Visaverfahren zum 6. August auslaufen. In der Türkei gibt es immer noch Regionen, wo kein Stein auf dem anderen steht, von Wohnungen, Schulen und Infrastruktur kann teilweise noch überhaupt nicht die Rede sein. Die rückläufige Anzahl an gestellten Visaanträgen kann doch nicht der Grund sein, dass wir hilfsbedürftige Menschen zurück in ein Land schicken, wo sie kein Dach über dem Kopf haben. Ein reguläres Verfahren für ein Visum würde sich über Monate ziehen.“
Gökay Sofuoğlu, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland e.V., sagt: „Laut unseren Informationen können Menschen, die über das erleichterte Verfahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind, bei der örtlichen Ausländerbehörde einen Antrag auf Aufenthalt stellen. Das wäre eine gute Lösung, wenn diese Information nicht erst wenige Tage vor Auslaufen des Aufenthaltsrechts kommen würde. Welcher Antrag soll jetzt noch bis zum 6. August durchgehen, damit die Menschen Deutschland erst gar nicht verlassen müssen? Die Behörden sind leider chronisch unterbesetzt und die Menschen kriegen so kurzfristig keine Termine. Daher brauchen die Menschen jetzt schnell und unkompliziert die Zusage aus der Politik, dass sie noch länger bleiben können, auch ohne bürokratischen Aufwand.“
